WAS LÄSST SICH STELLEN UND WOZU


Was lässt sich stellen?
So vielfältig wie das Leben selbst, so endlos breit präsentiert sich auch die Palette der möglichen Aufstellungsthemen. Diese reichen von familiären und partnerschaftlichen Beziehungsthemen über verschiedenste physische und psychische Symptome, Ängste und Blockaden bis hin zu beruflichen Fragestellungen und Entscheidungssituationen aller Art. Auch jedem, der sich selbst besser kennenlernen möchte und sich seiner aus dem Untergrund wirkenden Programme bewusst werden will, bietet das Systemische Stellen ungeahnte Möglichkeiten, indem z.B. eigene Persönlichkeitsanteile oder Glaubenssätze aufgestellt werden können. Grundsätzlich lässt sich jedes erdenkliche Thema mittels einer Aufstellung betrachten. Wichtig dabei ist einzig, dass es für den Anliegensteller von Bedeutung ist. Je mehr Energie im Anliegen steckt, desto aussagekräftiger präsentiert sich auch die Aufstellung.

Foto von handgefertigten kleinen Tonfiguren, die für die Einzeltherapie bei Systemischen Aufstellungen verwendet werden können. Hier sind sie beschriftet, um eine Auswahl möglicher Positionen/Themen aufzuzeigen
Dieses Foto dient bloss als Symbolbild. Es soll eine kleine Auswahl an möglichen Benennungen von Stellvertretern aufzeigen, die in einer Einzel- oder Gruppenaufstellung einen Platz erhalten können - natürlich nicht alle gleichzeitig... ;-)

 Welche Möglichkeiten bietet eine Systemische Aufstellung?

  • erkennen, was hinter einer Situation im Verborgenen wirkt
  • Verbindungen klären, sie stärken oder auflösen
  • hemmende/überholte Glaubenssätze und negative Muster aufdecken
  • den eigenen Platz finden und einnehmen
  • den Ursprung von Abhängigkeiten und Co-Abhängigkeiten erkennen
  • Entscheidungsfragen klären
  • sich selbst und andere besser verstehen
  • den Ursprung von Symptomen/Krankheiten erkennen
  • Ängste und Blockaden überwinden
  • sich selbst und/oder die eigenen Kinder von allfälligen 'Altlasten' der Vorfahren befreien
  • Dynamiken in Familien, Beziehungen oder Teams aufdecken und klären
  • das Urvertrauen und die Liebe zu sich selbst stärken
  • die Intuition stärken, das Bewusstsein fördern und den eigenen Horizont erweitern
  • .....und vieles andere mehr


Es ist immer wieder faszinierend und erfüllend mitzuerleben, was eine Aufstellung bewirken kann. Bereits unmittelbar danach lässt sich beim Anliegensteller oftmals ein komplett veränderter, gelöster Ausdruck feststellen, und vielfach erfährt man von bemerkenswerten Wendungen in den Tagen und Wochen danach. Generell setzt jede Aufstellung innere Prozesse in Gang, weshalb sie auch noch weit über den eigentlichen Aufstellungstag hinaus nachwirkt.

Es erscheint mir an dieser Stelle wichtig, darauf hinzuweisen, dass auch das Systemische Stellen kein Wundermittel mit Allheilgarantie darstellt. Jeder trägt die Verantwortung für sich selbst und behält auch immer die Entscheidungsfreiheit, wann er welche Schritte gehen möchte. Eine Aufstellung kann deshalb immer bloss soviel aufzeigen und bewirken, wie der Anliegensteller zum aktuellen Zeitpunkt innerlich bereit ist, zu erkennen und allenfalls zu verändern bzw. zu lösen. Dies wirkt auch einer Überforderung entgegen. Wir sind alle unterwegs, jeder hat seinen individuellen Weg und sein eigenes Tempo, das es zu respektieren gilt. Man kann eine Pflanze hegen und pflegen, doch wachsen muss sie schliesslich selbst.
 
So eignet sich das Systemische Stellen vor allem für Menschen, die bereit sind, hinzusehen und eigenverantwortlich Schritte zu gehen. Diesen bietet es tatsächlich eine faszinierende und effektive Möglichkeit, zu neuen Erkenntnissen zu gelangen und positive Veränderungen herbeizuführen.

Was uns schliesslich heilt, ist immer die eigene Bewegung, basierend auf dem Mut zur Hingabe an das Leben, aus dessen Mitte wir hervorgehen. Dies ist ein fortlaufender Prozess, der uns täglich aufs Neue fordert. Dazu benötigen wir immer wieder neue Impulse und erhellende Räume, die das Bewusstsein weiten. Wir dürfen dabei auch Unterstützung annehmen, doch bewegen können wir uns bloss selbst. Alles unterliegt dem Wandel und ist stets aufeinander bezogen.

 

 


"WIE ALLES SICH ZUM GANZEN WEBT. EINS IN DEM ANDERN WIRKT UND LEBT!"

aus Goethe's Faust