Rilke beim Familienstellen

 

Seit ich das Systemische Stellen kenne, denke ich mir beim Lesen von Rilke's Texten immer mal wieder, dass dieser meine Faszination für diese Arbeit bestimmt geteilt hätte...

 

Die Aussage dieses Zitates (siehe Bild) zum Beispiel stimmt für mich derart mit dem überein, was sich teils auch in Aufstellungen zeigt, dass ich tatsächlich den Eindruck gewinnen könnte, Rilke hätte dieses nach der Teilnahme an einem Gruppenseminar verfasst ;).

 

Denn beim Familienstellen können wir ja in der Tat auch exakt dies immer wieder (mit)erleben. Zum einen, wie sehr es sich lohnt, mutig hinzusehen und neue Schritte zu gehen - nichts bewegt sich, solange wir uns nicht bewegen, und jede Veränderung eines Teilchens im System hat Auswirkungen auf das Ganze. Und zum andern, wie oft sich hinter etwas vermeintlich 'Schrecklichem' blosse Hilflosigkeit bzw. Handlungsunfähigkeit aufgrund der selben negativen, oftmals gar traumatischen, Erfahrung verbirgt. Häufig reichen solche Muster über mehrere Generationen zurück. Wann und wo immer die Blockaden aufgelöst werden können, sodass die Liebe wieder frei fliessen kann, wandeln sich die Schatten in Licht und vermögen fortan zu stärken, wo sie zuvor als Last erlebt wurden.

 

Dafür braucht es Mutige, die in einem ersten Schritt dazu bereit sind, die Begrenzungen des Verstandes zu überwinden und in einem zweiten, die alten Muster loszulassen... denn, so absurd es an sich ist, zeigt sich in den Aufstellungen doch auch immer wieder, wie schwer es uns Menschen doch teils fällt, etwas herzugeben, was uns belastet - aus blosser Gewohnheit und aus Angst vor einer möglicherweise entstehenden Leere kostet es deshalb oftmals grosse Überwindung, das Schwere gegen das Leichte tauschen zu können.

 

Aber, um wieder auf Rilke zurückzukommen, ich bin jedenfalls davon überzeugt, er wäre bestimmt ein begeisterter Mitwirkender in unserem Kreis gewesen :).

 

Du brauchst nun aber selbst weder Rilke zu heissen, noch einer zu sein, um ebenfalls mal an einem Gruppenseminar teilnehmen zu können - Bereitschaft und Offenheit reichen vollkommen aus, um herzlich willkommen zu sein :).

 

 

 

PS. Falls Du zwar an einer Aufstellung interessiert bist, das Arbeiten in einer Gruppe jedoch nicht so Deins sein sollte, so besteht auch die Möglichkeit, Dein Anliegen in einer Einzelaufstellung zu klären.