Wunde Punkte - der Schmerz unter der Verletzung

 

Wann immer uns das Verhalten eines andern verletzt, ist es ein Hinweis auf etwas in uns, das noch nicht, oder zumindest noch nicht vollständig, geheilt ist.

 

Damit uns etwas verletzen kann, muss also etwas in uns sein, das damit in Resonanz geht. Verhält sich jemand uns gegenüber z.B. unfreundlich oder greift uns verbal gar an, trifft damit bei uns aber auf einen 'heilen Bereich', so können wir das Verhalten des andern zwar ebenfalls als unangebracht empfinden, jedoch bleiben wir emotional gelassen, da es keinen Schmerz in uns zu erzeugen vermag und reagieren somit lediglich mit Verwunderung oder einem Kopfschütteln. Andererseits kann uns eine blosse, beiläufige Bemerkung zutiefst verletzen, wenn sie auf einen wunden Punkt trifft.

 

Damit dies alles leichter zu verstehen ist, kann man sich das Bild eines Arztes vorstellen, der einen Körper abtastest und dabei an gewissen Stellen etwas mehr Druck anwendet und den Patienten dabei dann fragt, ob dies schmerzt. Liegt bei dem Patienten an einer gewissen Körperstelle eine krankhafte Veränderung, wie z.B. eine innerliche Entzündung vor, so empfindet dieser durch den erzeugten Druck einen Schmerz. Dadurch hat der Arzt, durch seinen manuellen Druck, zwar den akuten Schmerz verursacht, jedoch nicht die Entzündung selbst.

 

Daraus ergeben sich die folgenden ratsamen Verhaltensweisen, wenn wir uns durch eine andere Person verletzt fühlen:

  • Dem Gegenüber klar kommunizieren, dass Druck an dieser Stelle Schmerz erzeugt
  • Eruieren, welche (alte) Verletzung dem Schmerz zu Grunde liegt und nach Wegen suchen, wie diese zur Heilung gebracht werden kann
  • Sich selbst so behandeln, wie man es sich von andern wünscht, was auch beinhaltet, Personen zu meiden, die trotz klarer Mitteilung, immer wieder auf die entzündete Stelle drücken

Andere Personen können oft nicht wissen, wo unsere wunden Punkte liegen. Sie berühren sie daher meist eher zufällig als absichtlich und sind dann über unsere Reaktion erstaunt... Tatsächlich sind sie häufig nicht die Verursacher unserer alten Verletzungen, sondern erinnern uns bloss daran, dass sich da etwas in uns nach Heilung sehnt.

 

Auch können wir andern nicht vorschreiben, wie sie sich im Umgang mit uns zu verhalten haben, aber wir können nach Innen forschen, wenn uns etwas verletzt, und wir können lernen, klar zu kommunizieren, was wir fühlen und was wir uns vom Gegenüber wünschen, und in einem nächsten Schritt dann allenfalls auch entsprechende Konsequenzen ziehen.

 

Es ist ein Akt der Selbstliebe, die eigenen Bedürfnisse wahrzunehmen, sie auszudrücken und für sie einzustehen. Wenn wir von andern respektvoll behandelt werden möchten, müssen wir uns zuallererst uns selbst gegenüber respektvoll verhalten. Alles Weitere ergibt sich durch das Resonanzgesetz, Schritt für Schritt, quasi wie von selbst - aufgrund unserer eigenen Veränderung verändert sich dann entweder auch das Verhalten der Person(en) oder aber der Personenkreis.

Energiespirale in Flammen, Bild zu Blog von Lichtpunkt Leben, Der Schmerz unter der Verletzung